Rotwein aus Piemont: Weinschatzkammer im Westen Italiens

Mittelalterliche Schlösser, die Hauptstadt Turin und die Ausläufer der Alpen und der Apenninen prägen Piemont. Die Region im Westen Italiens zählt unbestritten zu den bedeutendsten Weinanbaugebieten des Landes. Zwar liegt Piemont flächenmäßig mit rund 48.000 Hektar Rebfläche nicht an der Spitze, doch in Sachen Qualität kann ihr lediglich noch die Toskana das Wasser reichen.

Lange stand Piemont und damit auch der Weinanbau unter französischem Einfluss. Der Name der Region leitet sich vom französischen Pié de monte (übersetzt "am Fuße der Berge") ab. Auch heute noch befinden sich die meisten Rebflächen an den Hängen der Alpen und Apenninen auf beiden Seiten des oberen Po-Tals. Die meisten Anbaugebiete liegen im Gebiet um Ivrea, in den Provinzen Vercelli und Novara, im bekannten Monferrato und in den Langhe, dem Bereich im Südwesten nahe der Stadt Alba.

Was den Weinanbau in Piemont auszeichnet: Die typischen Rebsorten wie Nebbiolo, Grignolino, Dolcetto, Correse und selbst die Barbera werden in anderen Teilen Italiens kaum oder nicht in derselben Qualität angebaut.

Rotwein aus Piemont

Rund 90 Prozent der Produktionsmenge entfallen auf rote Rebsorten. Internationale Anerkennung finden vor allem die Barolo- und Barbaresco-Weine aus der Rebsorte Nebbiolo. Der Klassiker Barolo ist nach dem gleichnamigen Dörfchen südwestlich von Alba benannt. Traditionell benötigt der Rotwein rund 10 Jahre bis er seine Aromen von dunklen Beeren und würzigen Noten freigibt. Daher werden heute die modernen Barolos, die deutlich kürzere Zeit in Barrique ausgebaut werden, bevorzugt.

Der Barbaresco profitiert hingegen von wärmeren Temperaturen und etwas anderen Böden, verfügt über weniger Dichte, dafür über mehr Eleganz. Die Barbera ist die am häufigsten angebaute Sorte der Region und erzeugt leichtere, fruchtige Weine.

Der La Spinetta Ca di Pian Barbera d'Asti DOC 2017 gilt als Klassiker des Weinguts La Spinetta. Der Rotwein aus der Rebsorte Barbera punktet mit einem fruchtbetonten Bouquet und Noten von Kirsche und Pflaume.

Mit dem Terra da Vino La Casa in Collina Barbaresco 2013 erschuf der Winzer Terre da Vino aus Barolo einen weichen, beerigen Wein. Der Rotwein ist aus Nebbiolo-Trauben gekeltert und reifte für zwölf Monate in Eichenholzfässern. Er erhielt mehrere Auszeichnungen.

Am besten harmoniert der Rotwein aus Piemont natürlich mit den kulinarischen Spezialitäten aus der Region: Pasta, Fleisch- und vor allem Wildgerichte, Polenta, Fondue, Weichkäse, Pilze und Trüffel kommen hier klassischerweise auf den Tisch.

Neben der Herstellung von Rotwein nimmt Piemont auch eine führende Rolle in der Schaumwein-Produktion Italiens ein. Zu überregionalem Ruhm verhalf der Region der populäre Asti spumante.

Wein aus Piemont