Weine aus Umbrien: Geheimtipp in Mittelitalien

Weinanbau hat in der italienischen Region Umbrien eine jahrtausendealte Tradition. Archäologische Funde und in die Vulkanfelsen getriebene Weinkeller beweisen, dass die Etrusker und Umbrier schon vor 3.000 Jahren auf beiden Seiten des Flusses Tiber Wein kelterten. Der Untergang des Römischen Reiches brachte diese Tradition jedoch über Jahrhunderte zum Stillstand. Erst ab den 1950er-Jahren begannen die Winzer in Umbrien wieder damit, Wein anzubauen.

Heute umfassen die Weinberge rund 13.000 Hektar Rebfläche. Sie liegen meist auf lehm- und sandigen Böden. Klimatisch und landschaftlich ist Umbrien der angrenzenden Region Toskana sehr ähnlich. Sanfte Hügel, Olivenhaine und Weinberge prägen auch hier das Bild. Sonnige Sommermonate und regenreiche Winter sind perfekte Bedingungen für den Weinanbau.

Rotwein aus Umbrien

In Umbrien dominiert wie in der Toskana der Rotwein. Die wichtigsten Rebsorten hierfür sind die Sangiovese und die Sagrantino. Aber auch Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Canaiolo Nero, Ciliegiolo, Merlot, Montepulciano, Pinot Nero und Vernaccia Nera (Garnacha Tinta) sind beliebt.

Im Zentrum des Weinanbaus in Umbrien steht die Kleinstadt Montefalco. Der gleichnamige Rotwein Montefalco Rosso ist einer der bekanntesten Sorten. Er wird aus den Sangiovese-Trauben gekeltert. Auch ein paar Prozent Merlot oder Barbera sind als Beimischung erlaubt. Weinkenner bevorzugen allerdings den Sagrantino de Montefalco aus der kräftigen Rebsorte Sagrantino. Beide Weine haben eines gemeinsam: Sie brauchen aufgrund ihres hohen Tanningehaltes einige Jahre, bis sie ihren Geschmack optimal entfalten.

Ein weiteres bekanntes Weinanbaugebiet ist die Gegend um den Trasimenischen See. Feine Alltagsweine sind hier ebenso zu Hause wie hochkarätige Spezialitäten aus einheimischen Sorten.

Der Falesco Vitiano Rosso 2017 ist ein Rotwein vom Weingut Falesco in Montecchio. Er ist aus den Rebsorten Merlot, Cabernet Sauvignon und Sangiovese gekeltert. Ein frischer, fruchtiger Geschmack, die rubinrote Farbe und die Aromen von Kirsche, roten Früchten und Vanille zeichnen diesen Rotwein aus.


Weißwein aus Umbrien

Ein Klassiker aus Umbrien ist der Weißwein Orvieto. Er ist benannt nach der Stadt Orvieto, die zwischen Florenz und Rom hoch oben auf einem Kalktuffsteinfelsen thront. Einst war der Orvieto ein sehr süßer Wein. Inzwischen gilt er als eher trockener bis lieblicher, süffiger Alltagswein. Er enthält die Rebsorten Trebbiano oder Grechetto, seltener auch die Verdello oder Canaiolo Bianco.

Weitere wichtige Weißwein-Sorten sind Chardonnay, Drupeggio, Malvasia, Pinot Bianco, Pinot Grigio, Riesling Italico (Welschriesling), Sauvignon, Verdicchio Bianco und Vermentino.

Der Bigi Orvieto Vigneto Torricella Classico 2019 ist ein Weißwein aus den Rebsorten Trebbiano Toscano Procanico, Verdello, Grechetto und Malvasia. Aus diesen Trauben schuf der Winzer Bigi aus Orvieto einen Wein mit fruchtigem Bouquet und vollmundigem Geschmack. Vor allem beeindruckt der Weißwein mit feinen Noten der Zitronenmelisse und exotischer Früchte. Als Begleiter passt er zu Fischgerichten.

Wein aus Umbrien